Leseprobe

Balance

Duftgeschwängert zieht der Lenz ins Land,
würdevoll im Florabuntgewand,
Hand in Hand mit Taglichtdifferenz.
Frühjahrstiefgefühl schürt Liebesglut,
Wintergut schmilzt in der Sonnenflut,
Schmelzrinnsale fließen sanft in Bächlein ein.
Rein und unbekümmert plätschern sie dahin,
über Stock und Stein,
später reißend, vorerst ungefährlich, klein.
Jahresanfang feiert Neubeginn.
Selbst die Fauna ist zum Nachwuchssprung bereit,
erste Brut den Weg ins Leben fand,
im Stand, im Flug, als Kämpfer, absolut.
Nichts vermag die Traumidylle zu zerstören,
rundum friedlich weit und breit.
Leis nur raunen Winde, kaum zu hören,
stören nicht, betören, wecken alle Sinne.
Beutelauernd wartet eine Spinne,
unbeweglich, hungrig, stur.
Kleininsekten im Gewimmel, Glockenferngebimmel,
hinter Schäfchenwolken thront der Stahlblauendloshimmel.
Natur, im Eins mit Tieren, Wald und Flur.
Scheinbar fristenteilt in Trance verweilt die Jahreszeit,
nutzt die Gelegenheit, geht in sich abgeschottet in Klausur.
Jahr für Jahr, niemals nicht unvergebens,
schwingt in Boten des Lebens.